Weniger Stau, weniger Unfälle – die Corona-Krise verändert die Straße

Seit einiger Zeit ist eine Ausgangseinschränkung mit einigen Regeln in Deutschland verhängt worden, an die sich die meisten zu halten scheinen. Man soll, wenn möglich, nur noch Kontakt mit den Personen im eigenen Haushalt haben. Eine weitere Person darf dazukommen, aber nur an der frischen Luft und am besten mit einem Abstand von mindestens 1,5 Metern. Ausgenommen davon sind diejenigen, die nicht im Home Office arbeiten können und daher noch zur Arbeit fahren müssen. Doch auch hier wird versucht, möglichst den richtigen Abstand einzuhalten. Weniger Menschen auf den Straßen bedeutet aber auch weniger Autos. Die Corona-Krise verändert die Straße, denn es werden weniger Unfälle und weniger Staus gemeldet.
Weniger Stau durch Corona?
Die Auswirkungen auf unser Fahrverhalten waren sogar schon vor dem Erlass der Ausgangsbeschränkung zu erkennen. Denn bereits von Kalenderwoche 11 auf Kalenderwoche 12 ist ein deutlicher Rückgang der Staus zu sehen. So zeichnete der ADAC in KW 12 noch etwa 9.400 Staus mit einer Gesamtlänge von 14.500 Kilometer. Die Zeit, welche die Autofahrer mit Warterei verbracht haben, betrug 4.350 Stunden.
Puh, das ist eine ganz schöne Menge. Doch bereits eine Woche später und trotzdem die Woche vor der Ausgangsbeschränkung, wurden vom ADAC aufgezeichnet, dass nur noch knapp 4.000 Staus in Deutschland zu finden waren. Die Gesamtlänge betrug 4.900 Kilometer und es wurde eine Gesamtzeit von 1.370 Stunden mit Warten verbracht. Schon bei diesem Vergleich ist ein deutlicher Rückgang der Stauzahlen zu sehen. Nun haben wir seit etwa eineinhalb Wochen die Ausgangsbeschränkung und die Staus sind unter die Tausendermarke gerutscht. Auch in der Innenstadt ist es zur Zeit der Rushhour so gut wie leer und man kommt gut durch. Die Menschen halten sich an die Regeln, die als Schutzmaßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus aufgestellt sind. Die Corona-Krise verändert die Straße also merklich. Kann sich denn eine autofreie Stadt positiv auf die Luftverschmutzung auswirken?
Weniger Autos, dafür aber mehr Baustellen
Was in den letzten Tagen und Wochen allerdings zugenommen haben soll, sei laut des ADAC die Autobahnbaustellen. Durch weniger Autos, die auf den Autobahnen unterwegs sind, ist es Bauarbeitern möglich, auch tagsüber an den Baustellen arbeiten zu können – theoretisch. Doch obwohl das Coronavirus die Straßen autofreier werden lässt, sind auch die Bauarbeiter mit dem Sicherheitsabstand und dem Einhalten der Regeln, gehandicapt und können die autofreien Straßen kaum nutzen.
Im Allgemeinen ist die mittlere Verkehrsbelastung in deutschen Städten teilweise sogar um 40 Prozent gesunken. Normalerweise liegt der Schnitte der Verkehrsbelastung an normalen Werktagen um die 20 Prozent, doch zur Zeit sind es etwa um die 13 Prozent. Wenn man zu einigen Zeiten raus auf die Straße tritt, sind diese teilweise gespenstisch leer. Durch den geringeren Verkehr passieren aber auch weniger Unfälle, wie die Polizei in einigen Gebieten von Deutschland beobachten konnte.
Image by Edan Cohen via Unsplash