Tod des Haustiers – wie erkläre ich das meinem Kind?

Tod des Haustiers

Bereits vor einiger Zeit haben wir einen Artikel über die vielen Vorteile von Haustieren veröffentlicht. Darin ging es vor allem darum, wie das Halten eines Haustieres die Sozialkompetenz und das Selbstbewusstsein von Kindern stärken kann. Aber auch wie man sich in der Familie organisieren muss, wenn man sich für ein Tier entscheidet. Über eine große Herausforderung beim Besitz eines Haustieres haben wir aber noch nicht geschrieben: Was passiert, wenn das Tier verstirbt? Wie erkläre ich meinem Kind den Tod des geliebten Haustiers?

Gefühle ernst nehmen und reden

Es erscheint wie der offensichtlichste Tipp, aber es ist dennoch wichtig, ihn zu erwähnen. Gerade für Kinder kann der Verlust eines geliebten Tieres regelrecht traumatisch sein. Denn für sie sind Haustiere zumeist wichtige Freunde, mit denen sie jeden Tag bestreiten. Wenn diese besondere Bindung auf einmal wegfällt, ist der Schock und die Trauer groß. Aber wie auch Erwachsene erleben Kinder die Trauer um ein verstorbenes Haustier ganz unterschiedlich. Je nach Alter, aber auch je nach Charakter, kann sich die Verarbeitung des Todes unterscheiden.

Gerade kleine Kinder können mit dem Konzept des Todes nur wenig anfangen. Sie können nicht begreifen, was es bedeutet, wenn ein Lebewesen nie mehr zurückkommt. Kinderpsychologen empfehlen deshalb, eine kindgerechte Erklärung zu wählen, sobald ihr ihnen das Ableben erklärt. Es heißt, dass Kinder erst ab dem neunten Lebensjahr begreifen, was der Tod bedeutet.

Kinder in der Trauer begleiten

Von Anfang an solltet ihr dem Kind das Gefühl vermitteln, dass es euch alle Fragen zum Tod des Haustiers fragen kann, die ihm auf der Seele brennen. Egal wie absurd oder vielleicht sogar taktlos sie sind. Wenn ihr verkrampft, angegriffen oder ausweichend reagiert, spüren das die Kinder schnell. Sie bekommen das Gefühl, falsch mit der Situation umgegangen zu sein oder sogar, euch Trost spenden zu müssen.

Natürlich ist es wichtig, dass auch ihr eure Trauer zeigt, aber seid für eure Kinder da, wenn sie es brauchen. Meistens trauern Kinder zudem nicht durchgehend, sondern immer wieder in Schüben. Auch nach Monaten kann es somit vorkommen, dass sie erneut traurig sind. Wichtig ist, die Bedenken, Ängste und Gefühle zu jeder Zeit ernst zu nehmen und dann ruhig und einfühlsam zu reagieren. Für die meisten ist der Tod des Haustiers ihre erste Berührung mit dem Thema. Vermittelt ihr das Gefühl, dass das Kind überreagiert oder irrational ist, kann sich dies auch auf zukünftige Trauerfälle ausbreiten und dazu führen, dass die Kinder ihre Gefühle unterdrücken.

Platz für die Trauer bieten

Wenn möglich solltet ihr ein Grab für das Tier herrichten, oder zumindest eine kleine Erinnerungsstätte. Eure Kinder können dem verstorbenen Haustier Bilder malen oder eine Kerze für es anzünden. Ein fester Ort für die Erinnerung ist unwahrscheinlich wichtig. Außerdem kann es helfen, wenn Kinder sich von dem Tier noch einmal verabschieden können. Zu sehen, dass es friedlich einschläft, kann viel der Angst nehmen, die Kinder sonst beim Thema Tod empfinden können.

Letztlich ist der Tod eines Haustiers für niemanden in der Familie leicht. Macht aber nicht den Fehler, direkt ein neues Haustier zu kaufen oder so zu tun, als sei nichts passiert. Wenn überhaupt solltet ihr erst dann über die Anschaffung einer neuen Fellnase nachdenken, wenn eure Kinder selbst diesen Wunsch äußern.


Image by Bethany Beck via Unsplash

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