Reiseapotheke: Wann ist sie unentbehrlich?

Egal ob wir allein, mit dem Partner oder der ganzen Familie reisen: Wenn der Urlaub naht, ist die Vorfreude groß und die Koffer meistens schon gepackt. Auch eine Reiseapotheke findet meistens den Weg in das Gepäck. Und sind wir endlich angekommen und wollen den Urlaub so richtig genießen, passiert es plötzlich: Wir werden krank.
Was ein Glück, dass wir uns vorbereitet haben. Von den vielen – und meistens leider auch recht teuren – Medikamenten ist auch eines dabei, dass unsere Magen-Darm-Beschwerden wieder in Ordnung bringen sollte. Wir fühlen uns bestätigt: Richtige Vorbereitung ist schließlich alles.
Wann ist ein Verzicht kein Risiko?
Aber wer meint, auf einem europäischen Städtetrip 100 oder mehr Euro für eine Reiseapotheke ausgeben zu müssen, dem entgeht eine wesentliche Tatsache: Auch Städte außerhalb Deutschlands (oh Wunder!) verfügen über Apotheken. Mit anderen Worten: Wer sich für viel Geld eine teure Reiseapotheke angeschafft hat, könnte stattdessen auch vor Ort das passende Medikament kaufen – und eine Menge Geld sparen.
Selbstverständlich ist es bequemer, das Medikament direkt parat zu haben. Aber ist es wirklich immer das richtige? Und könnte man nicht auch einfach für erheblich weniger Geld ein einziges Medikament vor Ort kaufen?

„Aber mit einer Reiseapotheke habe ich auch schon für die nächsten Urlaube vorgesorgt“. Mag sein, allerdings halten sich viele Medikamente gar nicht so lange, wie man erwarten würde. Selbst Pflaster haben ein Ablaufdatum. Sie büßen im Laufe der Zeit nicht nur an Klebefähigkeit ein, sondern könnten zudem ihre Sterilität verlieren.
Zudem sollte beachtet werden, dass manche Medikamente, wenn sie zulange großer Hitze ausgesetzt sind, ihre Wirksamkeit verlieren. Deshalb ist es sinnvoll, die Lagerungshinweise im Blick zu haben. Eine handliche Kühltasche (Provisionslink) eignet sich zum Beispiel gut dafür, Medikamente für einen gewissen Zeitraum vor zu viel Wärme schützen.
„Aber ich verbringe meinen Urlaub in einer ägyptischen Hotelanlage, die zwar am Meer, aber in einer wüstenähnlichen Gegend gelegen ist. Dort gibt es sicher keine Apotheke.“ Tatsächlich ist es allerdings so, dass viele Hotelanlagen mittlerweile über eine solche verfügen. Nicht selten ist auch ein Arzt direkt vor Ort. Ja, auch in Ländern wie Ägypten (auch wenn das eigentlich gar nicht betont werden müsste).
Üblicherweise könnt ihr vor der Abreise darüber informieren, wie es um die Gesundheitsversorgung in eurem Urlaubsort bestellt ist. Wenn ihr die Möglichkeit habt, in einer Apotheke Medikamente zu kaufen, dürft ihr davon ausgehen, dass grundlegende Präparate verfügbar sind.
Reiseapotheke – Wann ist sie ein Must-have?
Aber wann ist eine Reiseapotheke wirklich unentbehrlich? Natürlich dann, wenn ihr ohnehin auf die regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente angewiesen seid. Auch Allergikern sei empfohlen, ihre entsprechenden Mittel stets mit sich zu führen.
Selbst wenn ihr die Möglichkeit habt, im Urlaubsort eine Apotheke aufzusuchen, können Sprachbarrieren euch daran hindern, an das passende Medikament zu kommen. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände weist auch darauf hin, dass in einigen Ländern viele Medikamente nicht zuverlässig verfügbar oder gefälscht sind.
Wenn ihr diese Szenarien befürchtet oder keine Möglichkeit habt, vor Ort Medikamente zu kaufen, könnte eure Reiseapotheke folgende Präparate beinhalten:
- Schmerztabletten (evtl. mit fiebersenkender Wirkung)
- Verbände
- Insektenschutzmittel
- Desinfektionsmittel
- Mittel gegen Reiseübelkeit und Durchfall
- Erkältungspräparate
- Sonnenschutzmittel
Es kann beispielsweise auch ratsam sein, sich vor der Reise in bestimmte Länder gegen spezifische Krankheiten impfen zu lassen (zum Beispiel gegen Hepatitis A beziehungsweise Gelbsucht). Das solltet ihr aber besten mit eurem Hausarzt besprechen.
Auf Nummer sicher in exotischen Reisegebieten

Wer Paracetamol, Ibuprofen, ein paar Pflaster, Salben und ein Mittel gegen Durchfall einpackt, ist in den meisten Fällen schon gut ausgestattet. Wenn es jedoch in die Tropen geht, muss sich unbedingt noch über eine Malariaprophylaxe Gedanken gemacht werden. Außerdem solltet ihr euch darüber informieren, ob im Zielland das Zika-Virus oder das Dengue-Fieber grassiert.
Größere Hotelanlagen genauso wie (Groß-)Städte verfügen aber meistens über eine ausreichende Gesundheitsinfrastruktur, sodass das Mitschleppen einer umfangreichen Reiseapotheke obsolet wird.
Wer trotzdem auf Nummer sichergehen möchte und befürchtet, im Urlaub mit einer schlechten Gesundheitsversorgung konfrontiert zu sein, sollte über eine Reiseapotheke nachdenken.
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