Bargeldloses Bezahlen – eine Gefahr?

Mal eben den Kaffee mit der EC-Karte bezahlen oder das Trinkgeld für den Hotelpagen per Sofort-Überweisung überbringen? Zugegeben, bargeldloses Bezahlen mag nicht immer sinnvoll sein, aber gerade Deutschland hinkt der Entwicklung bzw. dem Trend zum bargeldlosen Bezahlen noch hinterher.

Circa 80 Prozent aller Einzelhandelskäufe werden hierzulande noch bar bezahlt. Gerade bei kleineren Beträgen von unter 50 Euro wird häufig noch zum Bargeld gegriffen, erst bei größeren Summen wenden dann auch wir Deutschen uns vom Bargeld ab.

Doch woran liegt das?

In skandinavischen Ländern wie beispielsweise Schweden laufen die Transaktionen im Einzelhandel schon zu 95 Prozent bargeldlos. Kein Vergleich also zu Deutschland. Man könnte nun sagen, wir Deutschen täten uns einfach etwas schwerer mit technischer Entwicklung. Und das mag zumindest zum Teil auch stimmen. Aber ein weiterer großer Punkt, der viele hierzulande verunsichert, ist die Datensicherheit. Denn durch das Benutzen der EC-Karte hinterlassen wir unwillentlich Daten, die nicht nur etwas darüber aussagen, wie viel Geld wir wo ausgegeben haben, sondern auch darüber, was unsere Kaufpräferenzen sind und wie häufig und lange wir uns in einem Laden aufhalten. Das ist natürlich nicht ganz unbedenklich.

Derzeitige Entwicklung jedoch positiv

Trotz allem entwickelte sich das bargeldlose Bezahlen in den letzten Jahren in Deutschland leicht positiv. Immerhin wurden im Jahr 2017 drei Prozent mehr Zahlungen bargeldlos durchgeführt.

Eine andere Technik, nämlich das komplett kontaktlose Zahlen mit EC-Karte oder Smartphone, steckt hierzulande noch ein wenig in den Kinderschuhen. Erst dieses Jahr kam mit Google Pay ein vielversprechendes System zum kontaktlosen Zahlen auf den Markt. Und erst 2017 fingen die ersten Banken an diese Bezahlform auch in Deutschland anzubieten. Dementsprechend niedrig sind im Moment auch noch die Benutzerzahlen.

Letztendlich verhält es sich trotz all der derzeitigen Kritik am bargeldlosen Bezahlen wohl aber ähnlich wie mit allen anderen technischen Neuerungen. Es dauert seine Zeit, bis sich Neuerungen im Alltag implementieren. Dabei sollten gerade Innovationen, die auch Gefahren bürgen können, nicht einfach übers Knie gebrochen werden.


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