Apps für Kinder! Verena Pausder und Moritz Hohl im Interview

Fox & Sheep entwickelt Apps für Kleinkinder – wir haben uns mit den beiden Gründern Verena Pausder und Moritz Hohl unterhalten.
Vom Tier-Puzzle bis zum Eins-bis-Zehn-Zählen erlernen Kinder bereits im Vorschulalter mit Apps spielerisch die neuen Medien. Die App-Entwickler Verena Pausder und Moritz Hohl holen Eltern und Kinder mit ihren Spiel- und Lernwelten besonders früh ab: Ihr Streichelzoo zum Beispiel ist empfohlen für Kinder bis fünf Jahre. Wir sprachen mit den beiden “Fox & Sheep“-Gründern in Berlin.
Ihr seid erfolgreich mit sehr schön produzierten Einschlaf-Apps für Kinder. Wie entstehen eure “Apps for Kids”?
Verena Pausder: Von der Idee bis zur fertigen App dauert es in der Regel sechs bis neun Monate. Am Anfang schreiben wir ein Konzept, machen Graphiktests und feilen an der Spiellogik der App. Dann geht es in die Feinplanung, Illustration, Animation und Entwicklung. Wenn die App fertig ist wird sie getestet und weltweit in über zwölf Sprachen in den Appstores live gestellt. Wir arbeiten mit Mitarbeitern auf der ganzen Welt zusammen. Unsere Entwickler sitzen in Shanghai, ein Team sitzt in Russland und unsere Sounddesigner, Übersetzer, Illustratoren und Animatoren sind über die ganze Welt verstreut. Wir selber sind in Berlin und halten von hier aus die Fäden zusammen. Das macht großen Spaß und funktioniert sehr gut.

Wie erlebt ihr Eltern und Kinder im Umgang mit euren Apps?
Moritz Hohl: Kinder lieben unsere Apps und haben viel Freude mit ihnen zu spielen, Eltern sind häufig unsicher oder skeptisch, was sie von der frühkindlichen Mediennutzung generell halten sollen. Ihnen fehlt die Erfahrung und die Richtlinien, da sie die erste Elterngeneration sind, deren kleine Kinder Smartphones und Tablets nutzen. Daher ist ein großer Teil unserer Arbeit, Eltern Transparenz zu geben, welche Apps für welches Alter geeignet sind, welche Häufigkeit oder Dauer von Mediennutzung sinnvoll ist und wo Apps eine gute Ergänzung zu Büchern, Spielzeugen und freier Natur sein können.
Die Medienpädagogik verfolgt bei Kleinkindern nach wie vor den Schwerpunkt, dass sie zum Lesen animiert werden. Spielt diese Absicht bei euren Produkten eine Rolle?
VP: Wir finden Lesen und Vorlesen für Kleinkinder auch das Fundament jeder Familie und Erziehung. Die App soll dieses Ritual und die damit verbundene Pädagogik nicht ersetzen, sondern ergänzen.
MH: Wenn eine App aber nichts anderes ist als ein digitales Buch, in dem man Seite für Seite auf dem Tablet umblättert und gelegentlich über eine kleine Animation stolpert, dann ist ein Buch viel besser als eine App. Daher sollte eine gute App immer die Möglichkeiten der Technik ausnutzen, damit das Kind mit der App etwas lernen oder ausprobieren kann, was mit einem Buch oder Spielzeug nicht geht. Dinge wie Haare schneiden, Bagger fahren, Tiergeräusche lernen oder Kinderlieder mitsingen machen mit einer App besonders viel Spaß.
Welche Empfehlungen gebt Ihr Eltern kleiner Kinder für die Nutzung von Apps?
MH: Letztendlich muss das jede Familie für sich selber entscheiden, aber wir finden bei Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren drei Mal die Woche 20 Minuten angemessen. Nutzungssituationen sind idealerweise abends zusammen auf dem Sofa oder unterwegs im Auto, Zug oder Flugzeug.
Welche Apps stehen als nächstes bei euch auf dem Programm?
Unsere nächste App wird eine Bauernhof-App auf der kleine Kinder selber mit dem Mähdrescher fahren, die Felder bestellen und die Tiere füttern können. „Kleiner Bauernhof“ kommt am 25. Juni auf den Markt und wir sind sehr gespannt, wie er Kindern und Eltern gefällt!
Teaser & Image by Fox & Sheep