Akku-Anhänger fürs E-Auto

Elektrisch betriebene Autos schaffen langsam aber sicher den Sprung in den Mainstream. Doch noch immer gibt es einige Nachteile von E-Autos gegenüber den herkömmlichen Verbrennern. Einer davon ist mit Sicherheit die teilweise noch geringe Reichweite eines E-Autos und die langen Ladezeiten für die Batterie. Wer einen längeren Road-Trip mit 600 km oder mehr plant, der muss sich bei einem Elektrischen Fahrzeug zwangsweise auf mindestens einen Zwischenstopp einlassen, der im Vergleich zum schnellen Auftanken eines Benziners oder Diesels auch noch deutlich länger ausfallen dürfte. Um dieses Problem der E-Autos zu lösen, hat das französische Startup EP Tender einen Akku-Anhänger fürs E-Auto vorgestellt.
EP Tender Anhänger soll Reichweite verdoppeln
Bisher schafft ein herkömmlicher Renault Zoe mit einer vollgeladenen Batterie gute 320 Kilometer. Mithilfe des EP Tender Anhängers soll diese Reichweite verdoppelt werden können. Dabei gesteht der Hersteller, dass es im Moment noch schwierig ist, den Akku-Anhänger richtig an dem Auto zu montieren. Von Haus aus hat nämlich weder der Renault Zoe, noch viele andere E-Autos, eine entsprechende Anhängerkupplung oder überhaupt eine Angabe, wie viel Last mit dem Fahrzeug gezogen werden kann. Mit einem Gewicht von 400 Kilogramm ist der Akku-Anhänger fürs E-Auto zwar leichter als viele herkömmliche Anhänger. Aber die zusätzliche Last könnte trotzdem zum Problem werden, wenn das Auto darauf nicht ausgelegt ist.
Zusätzlich eignen sich die EP Tender Anhänger eher für elektrische Kleinwagen, da die meisten elektrisch betriebenen SUVs ohnehin über eine größere Batterie verfügen. Auch stellt sich die Frage, inwiefern die nötige Anhängerkupplung auf der Straße zulässig ist. Bis zum bisher geplanten Launch des Produktes in 2022 ist ja aber auch noch ein wenig Zeit.
Mietmodell statt Verkauf
Laut Angaben der Firma EP Tender würde für den Endkunden ein Akku-Anhänger fürs E-Auto um die 11.000 US-Dollar kosten. Da viele Personen nicht jeden Tag mehr als 320 km fahren, würde sich das Produkt also für die meisten E-Auto-Fahrer gar nicht rechnen. Das weiß auch der Hersteller selbst und hat dementsprechend ein Mietmodell für den Akku-Anhänger angekündigt, welches den Anhänger doch alltagstauglich machen könnte. Ab 2022 soll an größeren Autobahnen und viel befahrenen Strecken alle 50 Kilometer eine Station sein, an der man sich die Akku-Anhänger für einen Tag ausleihen kann. Die Kunden zahlen dann jährlich eine Nutzungsgebühr von 40 Euro, und pro Nutzungs-Tag noch einmal 15 Euro.
Die Idee eines Anhängers als zusätzlichen Akku für E-Autos zu benutzen, ist im Kern ziemlich clever. Immerhin könnte das skeptische Fahrer motivieren, doch über den Kauf eines E-Autos nachzudenken. Denn die Anhänger ermöglichen es eben auch, das Auto während der Fahrt aufzuladen. Somit ist kein Zwischenstopp an einer Ladestation mehr nötig. Es bleibt aber die Frage, ob und wie die Akku-Anhänger an den Autos befestigt werden können. Das müssen im Zweifelsfall auch die Auto-Hersteller unterstützen. Die Schwierigkeit der Idee liegt sicherlich in ihrer Implementierung. Wenn es EP Tender jedoch schafft, benutzerfreundliche, mobile Mietstationen für ihre Anhänger in weiten Teilen viel befahrener Straßen zur Verfügung zu stellen, könnte die Idee zünden.
Image by EP Tender